Der Earth Overshoot Day (oder auch Erdüberlastungstag) ist der Tag, an dem – rein rechnerisch – alle Ressourcen für ein Jahr aufgebraucht sind. Seit Beginn der 1970er Jahre werden Statistiken ausgewertet, um das Datum zu bestimmen.
In Deutschland war das 2023 am 4. Mai der Fall. Würden alle Menschen auf der Erde genauso verschwenderisch mit ihren Ressourcen umgehen, dann wären etwa 2 1/2 Erden notwendig. Auch die anderen EU-Staaten sind nicht viel besser. Im Jahr 2022 waren am 10. Mai EU-weit die Ressourcen erschöpft. Noch verschwenderischer sind die USA: Für 2021 wurde dort der Earth-Overshoot-Day für den 14. März berechnet. Im Laufe der Jahre ist ein Trend klar ersichtlich: Der Earth Overshoot Day ist jedes Jahr etwas früher. Einzig 2020 wurde aufgrund der Corona-Pandemie weltweit weniger konsumiert und damit weniger Ressourcen verbraucht.
In vielen Ländern im globalen Süden wird sparsamer mit Rohstoffen umgegangen, dennoch reicht das nicht aus, um den Verbrauch in den Industrieländern auszugleichen. Global betrachtet liegt der Earth-Overshoot-Day im August, wobei sich, je nach Daten-Quelle und betrachteten Ressourcen, das Datum leicht verschiebt. Das bedeutet aber auch, dass die gesamte Menschheit 1,7 Erden pro Jahr benötigt. Setzt sich dieser Trend weiter fort, werden der Menschheit irgendwann die Rohstoffe für sämtliche Dinge des täglichen Bedarfs ausgehen. Jedoch gibt es auch ein wenig Grund zur Hoffnung: Die Geschwindigkeit, mit der in der EU der Earth-Overshoot-Day immer weiter nach vorne verlagert wird, hat sich verlangsamt, vermutlich deshalb, weil nach und nach fossile Brennstoffe durch regenerative Energieerzeugung ersetzt werden.
Die Berechnung des Earth-Overshoot-Days ist ein Mittelwert aus allen verwendeten Rohstoffen, unabhängig davon, ob es sich um endliche oder nachwachsende Ressourcen handelt, oder ob ihr Verbrauch endgültig ist oder durch Recycling abgepuffert werden kann.
Es gibt Rohstoffe, die sind nach ihrer Verwendung unwiederbringlich erschöpft, wie beispielsweise fossile Brennstoffe. Es gibt Rohstoffe, die vorübergehend in Produkten gebunden sind, die man aber in einem Kreislauf in einem gewissen Umfang zurückgewinnen kann, wie beispielssweise Glas. Es gibt Rohstoffe, die sich auf natürlichen Wegen regenerieren oder nachwachsen, wie beispielsweise Holz und viele andere Naturstoffe. Aber auch mit nachwachsenden Ressourcen sollte niemand verwschwenderisch umgehen, denn auch die natürliche Regeneration kann an ihre Grenzen stoßen, wenn zu viel verbraucht wird.
Ebenso werden für die Berechnung dea Earth-Overshoot-Days die bei der Gewinnung von Rohstoffen entstandenen Schäden an der Umswelt nicht berücksichtigt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich viele Konsequenzen von Störungen in Ökosystemen nur sehr schwer erfassen und beziffern lassen.
Weitere Informationen findet ihr hier: https://www.wwf.de/earth-overshoot-day/
Du möchtest mehr darüber lernen, wie du im Alltag Ressourcen sparen kannst? Dann melde dich zu meinem Kurs an der VHS Gießen am 15. und 16. Juni an:
Schreibe einen Kommentar